Sichtbarkeit ist keine Frage der Wahl mehr:
Viele Praxen arbeiten tagtäglich mit großem Einsatz daran, Menschen wieder schmerzfrei und beweglich zu machen. Die Qualität stimmt, das Team ist engagiert, die Patienten sind zufrieden. Doch draußen, in der digitalen Welt, bekommt davon kaum jemand etwas mit.
Social Media? „Dafür haben wir keine Zeit“ oder „Unsere Patienten kommen sowieso durch Empfehlungen“. Solche Aussagen hört man oft – und sie waren früher vielleicht sogar berechtigt. Doch heute gilt: Wer nicht sichtbar ist, wird nicht gefunden – weder von Patient:innen noch von potenziellen Mitarbeiter:innen.
Warum Online-Präsenz heute so entscheidend ist
Patienten informieren sich längst nicht mehr nur bei ihrem Hausarzt oder über das Telefonbuch. Google, Instagram, Facebook oder sogar TikTok spielen eine immer größere Rolle bei der Entscheidung, wo man sich behandeln lässt. Besonders die jüngere Zielgruppe, aber auch Angehörige älterer Menschen, vergleichen online:
- Wie wirkt die Praxis?
- Gibt es echte Einblicke?
- Wer arbeitet dort?
- Wie persönlich, modern oder herzlich kommt das Team rüber?
Und hier zeigt sich: Wer authentisch und regelmäßig auf Social Media aktiv ist, baut nicht nur Vertrauen auf – sondern gewinnt genau die Menschen, die zur eigenen Philosophie passen.
Das richtige Publikum anziehen – statt beliebig zu wirken
Social Media ist nicht nur eine Werbefläche. Es ist ein Filter. Eine Bühne, auf der man zeigt, wofür man steht – und damit genau die Patient:innen anspricht, die nicht irgendeine Physiotherapie, sondern Ihre Praxis suchen.
Ob Schmerzpatienten, Sportler, Menschen nach Operationen oder Gesundheitsbewusste auf der Suche nach Prävention – mit der richtigen Kommunikation wird schnell klar: „Hier bin ich richtig.“
Mitarbeitergewinnung beginnt bei der Außenwirkung
Gleichzeitig ist Social Media ein Gamechanger beim Thema Fachkräftemangel. Denn wie soll eine engagierte Physiotherapeutin wissen, dass sie zu euch ins Team passen würde, wenn sie euch nie gesehen hat?
Junge Fachkräfte achten heute nicht nur auf Gehalt oder Arbeitszeiten – sie schauen auch:
- Wirkt das Team sympathisch?
- Wird Wertschätzung gezeigt?
- Gibt es moderne Räume, Weiterbildungen, Entwicklungsmöglichkeiten?

Ein guter Instagram- oder Facebook-Auftritt gibt Antworten auf genau diese Fragen – in Bildern, Storys oder kurzen Videos. Und er schafft Nähe. Nicht selten kommt der erste Kontakt nicht über ein Stellenportal, sondern über eine Direktnachricht.
Keine Angst vor Authentizität
Viele Praxisinhaber:innen zögern aus Sorge, sich zu „vermarkten“ oder unprofessionell zu wirken. Dabei geht es gar nicht um Hochglanzbilder oder perfekte Posts. Es geht um Echtheit.
Zeigt euer Team. Zeigt, wie ihr arbeitet. Zeigt, was euch wichtig ist. Ob kurze Einblicke aus dem Alltag, Tipps zur Rückengesundheit oder ein Teamfoto nach der Fortbildung – all das macht euch greifbar. Und genau das schafft Vertrauen.
Der erste Schritt ist leichter, als viele denken
Man muss nicht täglich posten, nicht tanzen, nicht Influencer sein. Ein durchdachter Redaktionsplan mit ein bis zwei Posts pro Woche reicht oft schon aus. Wichtig ist die Regelmäßigkeit und eine erkennbare Linie:
- Wen wollen wir ansprechen?
- Was wollen wir zeigen?
- Wofür stehen wir?
Viele Praxen holen sich für die Umsetzung externe Unterstützung – zum Beispiel für Content-Planung, Design oder Texterstellung. Das entlastet das Team und sorgt für professionelle Ergebnisse, die sich sehen lassen können.
Fazit: Wer gesehen werden will, muss sich zeigen
Physiotherapiepraxen leisten täglich großartige Arbeit. Damit diese Arbeit auch in Zukunft bei den richtigen Menschen ankommt – ob als Patient oder neue Kollegin – braucht es Sichtbarkeit. Social Media ist dafür kein Luxus, sondern ein Werkzeug. Eines, das euch hilft, genau die Menschen anzuziehen, die zu eurer Praxis passen.
Der Aufwand lohnt sich – denn am Ende entscheidet oft nicht die beste Therapie, sondern der erste Eindruck. Und der entsteht heute meist online.
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